Mediation heißt „Vermittlung“. Die Idee: Bei einem Konflikt zieht man nicht gleich vor Gericht, sondern versucht, eine außergerichtliche Lösung zu finden. Ein unabhängiger Vermittler, der „Mediator“, hilft den Konfliktparteien bei der Suche nach einer einvernehmlichen Regelung. Die Konfliktparteien müssen freiwillig mitwirken.
Was macht ein Mediator?
Der Mediator ist ein unabhängiger Moderator. Daher entscheidet er auch nicht, wer recht hat, sondern hilft den Konfliktparteien bei der Entscheidungsfindung. Er ist für das Verfahren an sich verantwortlich, indem er die Parteien dabei unterstützt, die strittigen Themen und Streitpunkte zu identifizieren und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.Können sich die Streithähne nicht einigen, kann der Streit immer noch vor Gericht ausgetragen und entschieden werden.
ADVOCARD arbeitet mit einer Dienstleistungsgesellschaft im Rechtsbereich zusammen, die über ein bundesweites Mediatorennetz verfügt. Dabei handelt es sich ausschließlich um zugelassene Rechtsanwälte. Dies ist für alle Beteiligten von Vorteil, kann doch so die rechtliche Situation der Konfliktparteien in die Lösungsfindung einbezogen werden.
Wann ist Mediation sinnvoll?
Ein Mediationsverfahren bietet sich besonders dann an, wenn die Konfliktparteien auch zukünftig noch Kontakt haben werden und auf eine weitere Zusammenarbeit nicht verzichtet werden kann. Dies ist beispielsweise im Arbeitsumfeld oft der Fall. Verglichen mit einem Gerichtsverfahren oder langwierigen Auseinandersetzungen über Anwälte, führt Mediation oftmals schneller zu einer Lösung. Und gerade bei sehr emotionalen und komplexen Streitthemen wie Nachbarschaftsstreitigkeiten oder Auseinandersetzungen mit dem Vermieter, hilft es, einen Mediator dabei zu haben.
Rechtsschutz-Lexikon
Die wichtigsten Begriffe, einfach erklärt. Von A wie ADVOCARD bis Z wie Zulassung.
Der Kunde hat ein rechtliches Problem und wendet sich telefonisch an ADVOCARD. ADVOCARD leitet das Gespräch an einen Mediator des Partners ADR weiter. Hier werden die Ausgangssituation des Kunden geklärt, die Kontaktdaten des Konfliktpartners aufgenommen und die weitere Vorgehensweise abgesprochen. Der Mediator setzt sich mit dem Konfliktpartner in Verbindung, übermittelt das Anliegen des Kunden, bespricht mögliche Konfliktlösungen und gibt diese an den Kunden weiter. Kunde und Konfliktpartner finden mit Hilfe des Mediators in der Mehrzahl der Fälle eigenständig eine Lösung. Der Mediator fasst die Einigungsergebnisse zusammen.
Neben der gerade beschriebenen Shuttle-Mediation, bei der der Mediator telefonisch wechselseitig Ansichten und/oder Lösungsvorschläge der Parteien transportiert, gibt es die Möglichkeit der Face-to-face-Mediation, bei der sich alle Beteiligten zusammen mit dem Mediator persönlich an einen Tisch setzen, um eine einvernehmliche Lösung zu erarbeiten. Welche Mediations-Art mehr Erfolg verspricht, hängt nicht zuletzt vom konkreten Sachverhalt und davon ab, welche Unterstützung der Kunde bevorzugt. Denkbar ist auch, dass eine Shuttle-Mediation in eine persönliche Mediation übergeht.
Fallbeispiel: Betriebsbedingte Kündigung
Ein Arbeitnehmer erhält eine betriebsbedingte Kündigung. Bestürzt wendet er sich an ADVOCARD, zumal er, seine Frau und seine schulpflichtige Tochter auf sein Arbeitseinkommen angewiesen sind. Ein Mediationsverfahren wird eingeleitet. Im Gespräch mit dem Mediator wird schnell klar,dass bei der Kündigung eine ungerechtfertigte Sozialauswahl erfolgte, zumal eine jüngere Kollegin ohne Kind nicht gekündigt wurde. Im Zuge der Mediation erörtert der Mediator daraufhin mit dem Arbeitgeber, welche Möglichkeiten bestehen, durch Änderungen betrieblicher Abläufe oder Verschiebung von Aufgabengebietenauf eine betriebsbedingte Kündigung zu verzichten.
Das Ergebnis
Zwar bekommt der Arbeitnehmer seinen ursprünglichen Arbeitsplatz nicht ganz wieder. Mithilfe des Mediators verständigen sich die Konfliktparteien aber auf eine zeitliche Reduzierung der Arbeitszeit um 20% und eine Aufstockung auf wieder 100%, sobald die betriebswirtschaftliche Situation das erlaubt.
Streitatlas
Streit in Berlin? Zoff in München? Der interaktive Atlas zeigt, wo die deutschen Streithähne leben.