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Berlin: Berliner Schnauzen sind Streithähne Deutschlands
Deutschlands großer Streitatlas 2015
Die häufigsten Streitauslöser: Privates, Verkehr und Wohnen
Am häufigsten geht es bei Auseinandersetzungen in Berlin – wie auch im Rest der Republik – mit 38,1 Prozent um private Themen. Das zweithäufigste Streitthema der Berliner ist Verkehr und Mobilität mit 22,1 Prozent. Betrachtet man das Streitverhalten im Geschlechtervergleich wird deutlich: Häufigstes Streitthema für beide Geschlechter sind private Angelegenheiten. Auf Platz zwei scheiden sich die Geister: Männer streiten besonders um Verkehrsthemen (24,1 Prozent), während Frauen für ihre Rechte im Bereich Wohnen und Miete kämpfen (20,3 Prozent). Geschlechterübergreifend liegt der Bereich Wohnen mit 18,1 Prozent in der Hauptstadt deutlich über dem Bundesdurchschnitt. „Berlin wächst seit Jahren immens", weiß Decker. „Seit drei Jahren steigt die Einwohnerzahl jährlich um rund 45.000 Einwohner. Wohnraum wird zum hohen Gut. Da liegt es nahe, dass auch das Streitpotenzial zu diesem Thema deutlich höher ist als im Bundesvergleich, nämlich um die Hälfte.“
Egal was die Ursache ist, es geht um viel Geld: In 35 Prozent der Fälle geht es um einen Streitwert jenseits der 2.000 Euro. Und die Auseinandersetzungen der Berliner drehen sich nicht nur um hohe Werte, sondern dauern in 41,3 Prozent der Fälle auch über ein Jahr.
Junge Berliner zwischen 18 und 35 Jahren werden streitlustiger
Frauen in Berlin sind nach wie vor deutlich konfliktbereiter als ihre Geschlechtsgenossinnen im bundesdeutschen Durchschnitt. Sie waren 2014 in knapp 40 Prozent aller Streitigkeiten in der Hauptstadt involviert. Damit lagen sie deutlich über dem Bundesschnitt von 32,8 Prozent. Die streitwütigen Berliner Senioren sind friedlicher geworden: Auf die über 66-Jährigen entfielen im Jahr 2012 noch 13,2 Prozent der Streitigkeiten, 2014 sind es nur noch 11 Prozent. Sie liegen damit allerdings immer noch über dem Bundesdurchschnitt (7,7 Prozent). Junge Berliner unter 36 Jahren hingegen sind streitbereiter geworden: 2012 waren knapp über 17 Prozent in Streitfälle involviert, zwei Jahre später sind es 22,1 Prozent. Am häufigsten sind Berliner mittleren Alters in Auseinandersetzungen verwickelt: Knapp die Hälfte (49,4 Prozent) der Streitfälle wird von Hauptstädtern zwischen 36 und 55 Jahren geführt.
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