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21. August 2024, 8:40 Uhr

Themenseite Mobbing: Wichtiges zu Defi­ni­ti­on, Arten und Strafen

Hänseleien, Schikanen und mehr – Mobbing ist ein ernstzunehmendes Problem, das in vielen Lebenssituationen auftreten und über einfache Konflikte hinausgehen kann. Egal, ob es sich um Mobbing am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Internet handelt, es kann für die Betroffenen langfristige physische und mentale Folgen haben. Wie sich Mobbing definiert, was du dagegen tun kannst und wie die Rechtslage ist, erfährst du hier.

Inhalt

>> Was ist Mobbing?

>> Mobbing am Arbeitsplatz

>> Mobbing in der Schule

>> Cybermobbing: Schikane im Internet

>> Mobbing im Gesetz: Rechtslage und mögliche Strafen

Was ist Mobbing?

Definition: Mobbing kurz erklärt

Beim Mobbing geht es nicht nur um einfache Konflikte oder kleine Streitigkeiten. Im Allgemeinen ist dann von Mobbing die Rede, wenn eine einzelne Person von einer anderen Person oder einer Gruppe absichtlich und dauerhaft schikaniert, gedemütigt oder auch ausgegrenzt wird.

Das Wort „Mobbing“ geht auf das englische Verb „to mob“ (zu Deutsch: angreifen, bedrängen, umringen) zurück, aus dem auch die deutsche Bezeichnung „Mob“ für eine aufgebrachte Menschenmenge entstanden ist.

Diese Arten von Mobbing gibt es

Schikanen, Demütigungen, Ausgrenzung und mehr können für die Betroffenen weitreichende Folgen haben und ihnen physisch und mental schaden. Dabei können Täter ihre Opfer mittels Mobbings auf verschiedene Arten beeinflussen, beispielsweise:

  • durch verbale Äuße­run­gen wie Anschul­di­gun­gen, Drohungen, ständige und unge­recht­fer­tig­te Kritik oder Beleidigungen.
  • durch kör­per­li­che Hand­lun­gen, etwa in Form von Schlägen, Tritten oder durch Schubsen – eskaliert das Mobbing in Form von kör­per­li­cher Gewalt stark, ist bei der­ar­ti­gen Tyran­nei­en auch vom soge­nann­ten „Bullying“ die Rede.
  • durch soziales Mobbing, wenn Personen durch Gruppen sys­te­ma­tisch und auf längere Zeit aus­ge­grenzt werden.
  • durch Cyber­mob­bing, bei dem es online zu Schikanen über soziale Netzwerke und Co. kommt.
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Dis­kri­mi­nie­rung oder Mobbing? Das ist der Unterschied

Auch Diskriminierung kann ein großes Problem in vielen Lebenssituationen darstellen. Zwischen Mobbing und Diskriminierung gibt es allerdings gewisse Unterschiede. Diskriminierung kann zwar genau wie das Mobbing über einen längeren Zeitraum stattfinden, jedoch gibt es in diesem Fall stattdessen ein konkretes Motiv, das sich oftmals an Vorurteilen orientiert – etwa an der Herkunft einer Person, ihrer sexuellen Orientierung, ihres Alters, ihrer Religion oder an einer Behinderung.

Egal, wie sich das Mobbing oder die Diskriminierung äußert, es kann in verschiedenen Lebensbereichen auftreten. Was du beispielsweise gegen Mobbing am Arbeitsplatz, in der Schule oder gegen Anfeindungen im Internet tun kannst, erfährst du im Folgenden.

Von Mobbing betroffen? Auch eine Rechtsschutzversicherung kann hilfreich sein. >>

Mobbing am Arbeitsplatz

Lästernde Kollegen, die Gerüchte über andere Mitarbeiter verbreiten, sie aus der Gruppe ausschließen oder systematisch ungerechtfertigte Kritik an ihnen ausüben – so kann sich Mobbing am Arbeitsplatz äußern. Solchen Handlungen ausgesetzt zu sein, ist für Betroffene in der Regel besonders bitter, denn ein Jobwechsel kommt für viele Mobbing-Opfer nur selten in Betracht.

Das Mobbing kann zudem nicht nur durch Kollegen stattfinden, sondern auch durch den direkten Vorgesetzten oder den Chef ausgeübt werden. Dann ist die Lage durch die unterschiedlichen Machtverhältnisse besonders heikel.

Mehr Beispiele und Tipps, was du gegen das Mobbing im Job tun kannst, findest du in unserem Streitlotse-Ratgeber „Mobbing am Arbeitsplatz: Strafen, Kündigung und Anzeige“.

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Mobbing in der Schule

Nicht nur das Mobbing am Arbeitsplatz ist für Opfer physisch und mental belastend. Besonders Kinder und Jugendliche, die Mobbing in Schulen erfahren, leiden auch noch später teilweise massiv unter den Folgen. Aber Eltern und sogar die Schüler selbst können in solchen Situationen Maßnahmen ergreifen und sich Hilfe suchen.

Ein Gespräch mit den zuständigen Lehrkräften ist beispielsweise ratsam oder ein Streitschlichtungsverfahren in der Schule kann den andauernden Konflikt möglicherweise lösen.

Mehr zum Thema „Was ist Mobbing in der Schule?“ und Tipps, was du dagegen tun kannst, liest du in unserem Streitlotse-Ratgeber.

Alle Ansätze haben nicht geholfen und dein Kind ist weiterhin von Mobbing in der Schule betroffen? Wir lassen dich nicht im Stich. >>

Gesprächskreis zu Mobbing in der Schule
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Info

Statistik: Viele Schüler von Mobbing betroffen

Beim Mobbing in Schulen handelt es sich nicht um Einzelfälle, das geht auch aus den Ergebnissen einer Umfrage im Rahmen der Pisa Studie aus dem Jahr 2022 hervor. Demnach gaben beispielsweise mehr als zwölf Prozent der 15-jährigen Schüler an, in der Schule regelmäßig gemobbt zu werden – knapp sechs Prozent geben an, dass dies sogar in Form von physischer Gewalt stattfand. Quelle: Statista

Cyber­mob­bing: Schikane im Internet

Definition: Cybermobbing

Beim Cybermobbing werden Menschen von anderen Personen oder Gruppen über digitale Kanäle wie soziale Netzwerke, Chats von Messenger-Diensten, E-Mails, Foren und mehr gezielt belästigt, beleidigt, bedroht oder erniedrigt. Das geschieht oftmals durch Handlungen wie das Teilen von unangenehmen Inhalten oder das Verbreiten von Gerüchten. Besonders belastend für die Opfer: Die Täter können im Internet vollkommen anonym bleiben.

Viele Menschen sind in sozialen Netzwerken aktiv und teilen dort gerne Persönliches wie Urlaubsfotos und Co. – auch viele Kinder und Jugendliche nutzen diese Plattformen gerne. Allerdings sind auch User im Internet nicht vor Mobbing gewappnet. Die Nutzung der digitalen Plattformen kann in negative Erlebnisse umschlagen, die dann möglicherweise für Betroffene weitreichende Folgen haben.

Das ist beispielsweise der Fall, wenn sich das Mobbing nicht mehr nur digital abspielt, sondern sich plötzlich auf den Alltag auswirkt. Vorsicht ist vor allem bei besonders schwerwiegenden Fällen von Cybermobbing oder Mobbing im Allgemeinen geboten, etwa wenn aus der Schikane Stalking wird.

Mehr zum Thema Cybermobbing und wie du dich gegen Cybermobbing schützen kannst, liest du in unserem Streitlotse-Ratgeber.

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Mobbing im Gesetz: Rechts­la­ge und mögliche Strafen

Eine Rechtsgrundlage vergleichbar mit einem Anti-Mobbing-Gesetz, wie es in anderen europäischen Ländern bereits besteht, gibt es in Deutschland bisher nicht. Dennoch können Betroffene von Mobbing von ihren Rechten Gebrauch machen und sich auf allgemeine Rechtsnormen berufen. Dazu zählen unter anderem:

  • das Grund­ge­setz (GG),
  • das All­ge­mei­ne Gleich­stel­lungs­ge­setz (AGG),
  • die in den jewei­li­gen Bun­des­län­dern gültigen Schulgesetze,
  • oder auch das Betriebs­ver­fas­sungs­ge­setz (BetrVG).

Auch wenn Mobbing selbst kein eigenständiger Straftatbestand ist, kann Mobbing strafbar sein, wenn verschiedene andere Straftatbestände gemäß Strafgesetzbuch (StGB) erfüllt sind, wie etwa

Kommt es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung hat dies unter bestimmten Umständen und je nach Schwere des Verstoßes verschiedene Konsequenzen für die Täter. Es drohen Strafen wie Freiheitsentzug, Geldbußen oder im Arbeitsumfeld gar die Kündigung.

Wichtig zu wissen: Das betrifft nicht nur Erwachsene, sondern auch Jugendliche, denn diese sind ab 14 Jahren strafmündig und können beispielsweise zur Ableistung von Sozialstunden verpflichtet werden.

Mobbingopfer können zum Beispiel auch Schmerzensgeld fordern oder auf Schadensersatz klagen. Wenn du als Mobbing-Opfer rechtliche Schritte einleiten willst, lässt du dich am besten von einem Rechtsexperten beraten.

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