Streitatlas: geschickte Gespraechsfuehrung im Buero Jeanette Dietl, Fotolia

14. Dezember 2015, 14:13 Uhr

Tipps für bessere Gespräche Geschick­te Gesprächs­füh­rung – Kon­struk­tiv und selbst­be­wusst unterhalten

Wir stehen in ständigem Austausch mit unseren Mitmenschen. Sich zu unterhalten ist für uns selbstverständlich und oft denken wir nicht darüber nach, wie wir uns in Gesprächen verhalten. Hin und wieder passiert es, dass Konversationen aus dem Ruder laufen und im Streit enden. Der Streitlotse liefert Ihnen fünf Tipps, mit denen Sie Ihre Gesprächsführung verbessern können und Diskussionen nicht in eine laute Auseinandersetzung ausarten.

Bereiten Sie sich vor

Sie wissen, dass bald ein wichtiges Gespräch ansteht, sei es im Job oder auf privater Ebene. Eine gute Vorbereitung kann Ihnen hierbei eine wichtige Stütze sein. Stellen Sie sich vor dem Gespräch die Frage: Was genau will ich erreichen? Wenn Sie sich bereits vorher ein Ziel setzen, das Sie in der Unterhaltung erreichen wollen, ist es weniger wahrscheinlich, dass Sie inhaltlich zu weit abdriften und Nebensächlichkeiten in den Vordergrund geraten. Es kann helfen, sich vor dem Gespräch eine Agenda und Stichpunkte aufzuschreiben, damit Sie nicht den roten Faden verlieren. Überlassen Sie den Gesprächsverlauf nicht dem Zufall.

Stellen Sie Fragen

Wer nicht fragt, bekommt keine Antwort – so einfach ist das. Ein Werkzeug geschickter Gesprächsführung sind Fragen. Fragen Sie bei Ihrem Gegenüber nach, wenn Ihnen eine Aussage unklar ist. Nachfragen ist keinesfalls ein Indiz für Dummheit – durch das Fragenstellen bekommen Sie Informationen, ohne die es eventuell schnell zu Missverständnissen und Unklarheiten kommen kann. Gerade Warum-Fragen geben noch tiefere Einblicke in die Ausführungen des Gesprächspartners, die einem sonst verwehrt geblieben wären. Außerdem können Fragen bei der Gesprächsführung sehr hilfreich sein, um die Konversation in Ihre Wunschrichtung lenken. Ganz getreu dem Motto: Wer fragt, der führt.

Seien Sie glaubwürdig

Spielen Sie mit offenen Karten und enthalten Sie Ihrem Gegenüber keine wichtigen Informationen vor. Offenheit und Ehrlichkeit beeinflussen ein Gespräch positiv und geben dem Gesprächspartner das Gefühl, dass Ihnen an einer tatsächlichen Klärung möglicher Differenzen gelegen ist. Durch Ihre aufrichtige Art geben Sie auch dem anderen das Gefühl, ehrlich sein zu können. Wenn Sie selber das Gefühl haben, dass der andere nicht mit offenen Karten spielt, kann keine faire Lösung für bestehende Unstimmigkeiten gefunden werden. Denn Misstrauen kann in ohnehin angespannten Situationen schnell dazu führen, dass eine Diskussion in einem Streit gipfelt.

Verstehen und ver­stan­den werden

Zu einer gelungenen Gesprächsführung gehört es auch, sich einen Moment zurückzulehnen und dem Gesprächspartner zuzuhören. So einfach können Sie zum Beispiel schon eine laute Auseinandersetzung vermeiden. Nachdem Sie den Standpunkt des anderen verstanden haben, können Sie gezielter argumentieren und so besser auf das Gesagte eingehen. Geben Sie Ihrem Gesprächspartner Raum für seine Meinung, ist es wahrscheinlicher, dass auch er Ihnen Zeit einräumt, um Ihre Argumente vorzutragen. Grundsätzlich gilt: Das Gesagte des Gesprächspartners zu verstehen heißt nicht, seine Ansicht zu teilen – hier geht es um Respekt.

Dialog statt Monolog

Sie sind aber nicht nur der Zuhörer, sondern ein aktiver Part der Konversation – das sollten Sie deutlich machen. Zu einer Unterhaltung gehören mindestens zwei Parteien, die in gleichen Anteilen zu Wort kommen sollten. Lassen Sie sich nicht in Grund und Boden reden! Unterbrechen ist in einer Diskussion durchaus erlaubt, hierbei kommt es allerdings auf die Art und Weise an. Ein freundliches „Warte bitte mal kurz! Ehe ich es vergesse. Dazu fällt mir Folgendes ein“, wird von Ihrem Gesprächspartner sicher nicht als unhöfliches Unterbrechen wahrgenommen. Nur wenn alle Parteien zu Wort kommen, kann ein Gespräch fair ablaufen, denn weder durch bloßes Zuhören noch durch ewige Monologe kann ein Austausch stattfinden.

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