Bunter Laubberg in einer Biotonne © iStock.com/bmcchristy

29. September 2021, 9:30 Uhr

Darf ich eigentlich? Laub entsorgen: Was ist erlaubt, was ist verboten?

Du hast pflichtschuldig den Bürgersteig gefegt oder den Garten geharkt, und jetzt liegt ein großer Berg welker Blätter vor dir. Nur wohin jetzt mit dem Laub? Muss man zur Mülldeponie, darf man es verbrennen oder einfach im Wald verteilen? Und muss ich auch das Laub vom Nachbarn entsorgen, wenn es von seinen Bäumen aus auf meinem Grundstück landet? Der Streitlotse bringt Licht in den rechtlichen Laub-Dschungel.Alle Informationen zu der privaten Rechtsschutzversicherung von ADVOCARD

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Laub entsorgen: Diese legalen Mög­lich­kei­ten gibt es

Im privaten Garten ist es Sache des Eigentümers, wie gründlich er Laub harkt und wie viel er entsprechend anschließend entsorgen muss. Auf Bürgersteigen jedoch muss das Laub regelmäßig entfernt werden, damit Passanten keine Sturzgefahr droht. Dafür sind die Anwohner zuständig.

Mögliche legale Entsorgungswege sind:

  • die Biotonne (im Rahmen ihrer Kapa­zi­tä­ten – es sollte natürlich noch genügend Platz für den Bioabfall aus den Haus­hal­ten bleiben)
  • der Kom­post­hau­fen
  • spezielle Laub- und Grün­ab­fall­sä­cke, die die Gemeinde oder der zustän­di­ge Müll­ent­sor­ger bereit­stellt. Sie werden zu festen Terminen von der Müll­ab­fuhr abgeholt.
  • der örtliche Wert­stoff­hof, bei dem man haus­halts­üb­li­che Mengen Laub in der Regel kostenlos entsorgen kann

Eine Alternative für Gartenbesitzer: Das Laub einfach als Dünger und Frostschutzdecke in den Beeten nutzen.

Warum es pro­ble­ma­tisch ist, Laub zu ver­bren­nen oder in den Wald zu bringen

Der Gedanke, das lästige Laub einfach zu verbrennen und sich damit viel Aufwand zu ersparen, liegt nahe. Allerdings ist das in der Regel nicht erlaubt. Mehr zum Thema Feuer im Garten liest du in diesem Streitlotse-Ratgeber. Laub ist meist feucht, beim Verbrennen entsteht daher viel Rauch und Feinstaub. Das belastet nicht nur die Umwelt, sondern auch das Verhältnis zu den Nachbarn, die sich vom Qualm belästigt fühlen.

Und was ist mit dem Abladen im nahe gelegenen Wald, wo sowieso schon jede Menge Laub liegt? Da kommt es doch auf ein paar Säcke mehr nicht an, oder? Genau das ist aber das Problem: Da auch die Bäume im Wald ihr Blätterkleid abwerfen, das anschließend verrottet, droht durch zusätzliches Laub eine Überdüngung. Außerdem könnten Schädlinge und Bakterien aus dem Garten in den Wald eingeschleppt werden. Laub im Wald zu entsorgen, ist daher nicht gestattet. Wer dabei erwischt wird, riskiert ein hohes Bußgeld. Die Bundesländer beziehungsweise Kommunen stellen dafür jeweils eigene Bußgeldkataloge auf.

Laub vom Nachbarn zurück­wer­fen? Lieber nicht.

Es kann lästig sein, wenn auf dem Nachbargrundstück große Bäume stehen, von denen im Herbst entsprechende Mengen Laub auf dein Grundstück fallen. Die Blätter wieder zurück über die Grundstücksgrenze zu befördern, ist jedoch keine gute Idee. Laut Rechtsprechung sind Laub und andere “Abwürfe” von Nachbarbäumen zu dulden, wenn die vorgeschriebenen Abstände zur Grundstücksgrenze eingehalten werden. So entschied zum Beispiel der Bundesgerichtshof 2019 (AZ V ZR 218/18).

Das bedeutet in der Regel, dass das Laub vom Nachbarn mit entsorgt werden muss. Statt das nachbarschaftliche Verhältnis mit heimlichen “Laubrückwürfen” auf die Probe zu stellen, solltest du zunächst das Gespräch suchen. Vielleicht kommt der Nachbar dann ja sogar freiwillig herüber und entfernt sein Laub selbst aus deinem Garten.

Wenn es unverhältnismäßig viel Laub ist, das womöglich sogar von Straßenbäumen in deinen Garten weht, kann auch eine Entschädigung, die sogenannte “Laubrente”, infrage kommen.

FAZIT
  • Laub kann legal zum Beispiel in der Biotonne, über die Grün­ab­fall­ab­fuhr oder auf dem Wert­stoff­hof entsorgt werden.
  • Laub zu ver­bren­nen oder im Wald zu entsorgen, ist nicht erlaubt und kann Bußgelder nach sich ziehen.
  • Laub, das aus dem Nach­bar­gar­ten her­über­weht, muss in der Regel geduldet und mit entsorgt werden.
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