10. November 2015, 16:20 Uhr
Kritik an Cookie "datr" Datenschutz im Internet: Urteil setzt Facebook Grenzen
Einen Erfolg beim Thema Datenschutz im Internet verbuchen jetzt Facebook-Kritiker in Belgien: Ein Brüsseler Gericht hat dem Online-Netzwerk untersagt, über die Datei "datr" Daten von Nichtmitgliedern zu sammeln. Facebook will gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen.
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Wer sich online bewegt, klickt bei interessanten Artikeln möglicherweise auch gelegentlich auf die Facebook-Website – dazu muss man kein Mitglied in dem sozialen Netzwerk sein. Schon seit einigen Jahren bemängeln Datenschützer, dass sich bei jedem Nutzer, der Facebook-Informationen aufruft, automatisch das Cookie "datr" installiert, das fortan das Surfverhalten des Internetnutzers aufzeichnet. Löscht ein Nutzer sein Facebook-Konto, bleibt das Cookie ebenfalls noch für zwei Jahre auf dem Rechner installiert. Das Urteil eines belgischen Gerichts folgt nun der Auffassung von Kritikern, für die dieses Vorgehen mit ausreichendem Datenschutz im Internet nicht vereinbar ist – das meldet die belgische Nachrichtenagentur Belga.
Das soziale Netzwerk muss nach dem Gerichtsurteil innerhalb von 48 Stunden reagieren, sonst droht eine Strafzahlung von 250.000 Euro pro Tag. Das Gericht verlangt von Facebook, dafür zu sorgen, dass personenbezogene Daten von Nutzern in Belgien nur dann aufgezeichnet werden, wenn diese vorher ausdrücklich zustimmen.
Nach dem Aus für das "Safe Harbor"-Abkommen stellt das Brüsseler Urteil einen weiteren Erfolg für europäische Datenschützer dar. Bereits jetzt hat das Online-Netzwerk jedoch angekündigt, gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen zu wollen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Facebook-Sicherheitschef Alex Stamos hatte kürzlich bestritten, dass "datr" dazu diene, gesammelte Daten einzelnen Personen zuzuordnen, um Werbung besser auf diese zuschneiden zu können. Vielmehr erhöhe das Cookie die Sicherheit, da es dabei helfe, falsche Profile herauszufiltern und so Cyber-Attacken leichter aufzudecken.
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