28. Februar 2020, 8:00 Uhr
So geht’s richtig Mobiles Bezahlen: So läuft es mit dem Smartphone an der Kasse
In Deutschland ist mobiles Bezahlen immer noch eher die Ausnahme als die Regel. Kein Wunder also, dass viele Verbraucher unsicher sind, was das Bezahlen mit dem Smartphone betrifft. Wir verraten dir, wie Mobile Payment funktioniert, was du dafür brauchst und wie es mit dem Datenschutz aussieht.
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Wie funktioniert Mobile Payment?
Vielleicht hast du sie schon mal beobachtet: Menschen, die an der Supermarktkasse ihr Smartphone statt der Bankkarte ans Lesegerät halten. Aber wie funktioniert das Bezahlen mit dem Smartphone eigentlich genau? Denkbar einfach:
- Du aktivierst den Bildschirm deines Smartphones. Je nach App und Sicherheitseinstellungen kann auch das Entsperren des Handys notwendig sein.
- Du hältst das Handy kurz an das Kartenzahlungsterminal.
- Gegebenenfalls musst du noch eine PIN eingeben (entweder auf dem Smartphone oder dem Terminal) oder die Zahlung anderweitig, beispielsweise über den Fingerabdrucksensor, autorisieren.
Im Prinzip funktioniert Mobile Payment also genauso wie das kontaktlose Bezahlen mit einer modernen Kredit- oder Girokarte. Es steckt nämlich dieselbe Technik dahinter: Sowohl in neueren Bank- und Kreditkarten als auch in Smartphones ist ein sogenannter NFC-Chip verbaut. NFC steht für „Near Field Communication“, also Nahfeldkommunikation.
Dieser Übertragungsstandard erlaubt den kontaktlosen Austausch kleinerer Datenmengen. Allerdings funktioniert das nur über geringe Distanzen. Das reduziert das Missbrauchsrisiko, sorgt aber dafür, dass Handy oder kontaktlose Karte recht nah ans Lesegerät gehalten werden müssen. Im Vorbeilaufen an einem Bezahlterminal „versehentlich“ etwas zu bezahlen, wird damit ebenfalls ausgeschlossen.
Manche Anbieter bieten auch Mobile-Payment-Varianten ohne NFC an. Dabei werden Strich- oder QR-Codes auf dem Handy generiert, die an der Kasse eingescannt werden. Das kann eine Alternative sein, wenn dein Smartphone nicht NFC-fähig ist oder du der Technik misstraust.
Was brauche ich für mobiles Bezahlen?
Bevor du mit deinem Smartphone bezahlen kannst, sind ein paar Vorbereitungen erforderlich:
- Mobile-Payment-App installieren: Du brauchst eine spezielle App für das mobile Bezahlen. Das geht mit vorinstallierten Programmen wie Google Pay oder Apple Pay. Inzwischen haben aber auch viele Banken eigene Apps dafür. Zudem gibt es einige unabhängige Anbieter von Mobile-Payment-Lösungen.
- Konto in der App hinterlegen: Um Zahlungen leisten zu können, musst du deine Kreditkarten- oder Kontodaten in der App hinterlegen oder ihr Zugriff auf dein Konto gewähren.
- NFC einschalten: Standardmäßig ist NFC bei den meisten Smartphones ausgeschaltet und muss in den Einstellungen aktiviert werden.
Wie sicher sind meine Daten beim mobilen Bezahlen?
Mobile-Payment-Skeptiker äußern häufig Bedenken bezüglich des Datenschutzes: Das individuelle Kaufverhalten der Kunden könnte durch die Apps zum mobilen Bezahlen ebenso durchleuchtet werden wie beim Online-Shopping. Die Daten könnten für maßgeschneiderte Werbung verwendet werden.
Völlig von der Hand zu weisen ist das nicht. Aber natürlich müssen sich auch die Anbieter von Mobile-Payment-Lösungen an die gesetzlichen Bestimmungen zum Datenschutz halten, beispielsweise an die Datenschutz-Grundverordung (DSGVO).
Wenn du mit dem Handy bezahlst, werden – anders als bei der Kartenzahlung – keinerlei Kartendaten an den Händler übermittelt. Auch Apple und Google können die Daten nicht aus der App auslesen, da sie verschlüsselt abgelegt werden. Das bedeutet, dass deine Kreditkartendaten nicht aus dem Handy ausgelesen werden können. Bei Bank- und Kreditkarten mit NFC-Chip ist dies unter Umständen möglich.
Bei Beträgen über 25 Euro ist in jedem Fall eine zusätzliche Autorisierung erforderlich. Zum Beispiel durch die Eingabe einer PIN, einen Fingerabdruck-Scan oder die Gesichtserkennung. Je nach App-Anbieter können zusätzliche Sicherheitsstufen auch schon für Beträge unter 25 Euro konfiguriert werden.
Wo kann ich mit dem Smartphone bezahlen?
Es ist hierzulande zwar immer noch ein ungewohntes Bild, dass jemand an der Kasse sein Handy zum Bezahlen zückt. Aber theoretisch kann man inzwischen auch in Deutschland bei einem Großteil der Geschäfte mit dem Smartphone zahlen, unter anderem bei den großen Supermarkt- und Discounter-Ketten.
Überall dort, wo kontaktlose Kartenzahlungen möglich sind, kannst du auch dein Smartphone gegen das Lesegerät halten. Also mitunter auch an Fahrkartenautomaten, am Bratwurststand im Stadion oder im Café. NFC-fähige Kassenterminals erkennst du an dem sogenannten Wellen-Zeichen, das dem WLAN-Symbol ähnelt. Das Zeichen findest du auch auf NFC-fähigen Kredit- und Girokarten.
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