13. Januar 2021, 15:00 Uhr
So geht’s richtig Online bezahlen: Neue Regelungen für Kreditkartenzahlung
Online mit der Kreditkarte zu bezahlen wird für Verbraucher 2021 etwas aufwendiger – aber auch sicherer. Die bereits seit Langem angekündigte Zwei-Faktor-Authentifizierung wird endgültig Pflicht für Kreditkartenzahlungen im Netz. Die Eingabe der Prüfziffer reicht dann nicht mehr aus. Wie genau das Verfahren funktioniert, hängt von der jeweiligen Bank ab.
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Warum die Zwei-Faktor-Authentifizierung nun Pflicht ist
Grundlage dieser neuen Regelungen ist die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2, die seit Januar 2018 EU-weit gilt. Sie soll den elektronischen Zahlungsverkehr sicherer machen. Eine der dort festgeschriebenen Maßnahmen ist der verpflichtende Einsatz einer sogenannten starken Kundenauthentifizierung. Das bedeutet, dass ein Kunde auf zwei verschiedenen, nicht voneinander abhängigen Wegen nachweisen muss, dass er rechtmäßiger Inhaber einer Karte oder eines Kontos ist. Deshalb wird das Verfahren auch Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) genannt.
Das erste Merkmal kann wie bisher ein gemerktes Passwort sein. Das zweite dann zum Beispiel eine TAN, die der Kunde auf sein Handy geschickt bekommt. Dieses Vorgehen kennst du womöglich schon vom Online-Banking. Dort ist die starke Authentifizierung nämlich bereits seit September 2019 Pflicht.
Schonfrist für Online-Shops bei Zwei-Faktor-Authentifizierung
Eigentlich hätte auch der Online-Handel bis zu diesem Zeitpunkt die Zwei-Faktor-Authentifizierung einführen müssen. Da viele die Händler die erforderlichen Änderungen bei ihren Bezahlprozessen so schnell nicht umsetzen konnten, wurde ihnen von der deutschen Finanzaufsichtsbehörde Bafin ein Aufschub bis Ende 2020 gewährt. Nun endet die Schonfrist:
- Ab 15. Januar 2021 müssen Online-Kreditkartenzahlungen ab 250 Euro mit Zwei-Faktor-Authentifizierung bestätigt werden.
- Ab 15. Februar 2021 sind zwei Authentifizierungsmerkmale bereits für Beträge ab 150 Euro
- Ab 15. März 2021 gelten die neuen Regelungen endgültig in vollem Umfang.
Wie funktioniert die Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Kreditkartenzahlung?
Um weiter mit deiner Kreditkarte online bezahlen zu können, musst du dich zuvor für ein Sicherheitsverfahren wie 3D-Secure anmelden. In der Regel kannst du die Registrierung im Online-Banking-Portal oder im Kreditkartenkonto vornehmen. Manche Institute erledigen die Registrierung bei neuen Kreditkarten auch direkt bei der Kartenbestellung für ihre Kunden. Abhängig von der jeweiligen Kreditkarte hat das Sicherheitsverfahren unterschiedliche Namen:
- Visa: “Verified by Visa”
- Mastercard: “Mastercard Identity Check” bzw. “Mastercard SecureCode”
- American Express: “SafeKey”
Wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung konkret umgesetzt wird, entscheidet die kartenausgebende Bank. Möglich ist zum Beispiel ein TAN-Verfahren, bei dem dir ein Zahlencode aufs Handy geschickt wird, den du dann im Online-Shop eingeben musst. Andere Kreditinstitute lösen es über separate Apps, in denen teilweise sogar über Fingerabdruck- oder Gesicht-Scans Zahlungen freigegeben werden können.
Klar ist: Mit Kreditkartennummer, Prüfziffer und Ablaufdatum kommt man online nicht mehr weit. Denn all diese Daten stehen direkt auf der Kreditkarte und sind damit für Kriminelle leicht abzugreifen. Ausnahmen sind allerdings möglich: Bei Zahlungen unter 30 Euro können Banken auf die Authentifizierung durch einen zusätzlichen Faktor verzichten. Auch wenn regelmäßig bei einem bestimmten Anbieter eingekauft wird, kann das kartenausgebende Institut Ausnahmen von der starken Authentifizierung zulassen.
Gut zu wissen: Die Zwei-Faktor-Authentifizierung ist auch bei einigen anderen Zahlungsarten vorgeschrieben, zum Beispiel bei Zahlung via PayPal. Für Online-Shopper, die als Zahlungsart etwa Rechnung oder Lastschrift wählen, bleibt jedoch vorerst alles beim Alten.
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