Phishing: Ein Mann sitzt vor einem Laptop und hält eine Kreditkarte in der Hand. contrastwerkstatt, Fotolia

21. Januar 2016, 13:38 Uhr

Datendiebstahl Phishing: Wer haftet nach Betrug beim Online-Banking?

Viele Nutzer von Online-Banking haben Angst vor Phishing, also dem Diebstahl ihrer Bankdaten, mit denen Betrüger dann ihr Konto plündern können. Lesen Sie, mit welchen Vorsichtsmaßnahmen Sie sich davor schützen können und wer für den entstandenen Schaden haftet, wenn Sie doch Opfer einer solchen Attacke werden.

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Phishing: Banken ver­wei­gern oft Haftung

Beim sogenannten Phishing kommt es zu einem Online-Datendiebstahl durch Betrüger, die diese Verbraucherdaten dann nutzen, um sich selbst zu bereichern. Beim Online-Banking kann zum Beispiel durch Manipulation ein Konto leer geräumt werden, ohne dass der Inhaber es bemerkt. Die Banken verweigern allerdings oft die Haftung, weil sie dem betroffenen Kunden unvorsichtiges Verhalten und damit grobe Fahrlässigkeit vorwerfen. Deshalb ist häufig in einem Rechtsstreit zu klären, wer im jeweiligen Fall haften muss.

Advocard-PrivatrechtsschutzDas Landgericht Oldenburg entschied in einem aktuellen Fall zugunsten des Bankkunden: Von seinem Konto waren 44 unberechtigte Überweisungen abgegangen, die insgesamt einen Schaden von über 11.000 Euro verursachten. Der Kunde hatte beim Online-Banking das mTAN-Verfahren genutzt und die erforderlichen Transaktionsnummern (TANs) per SMS auf sein Handy erhalten. Die Bank verweigerte einen Schadensersatz und warf dem Kunden vor, durch die Installation von Apps aus unsicherer Quelle fahrlässig gehandelt zu haben. Das Landgericht sieht in seinem Urteil aber nicht den Kläger in der Pflicht, das Vorliegen einer Phishing-Attacke zu nachzuweisen, sondern fordert die Bank auf, das Gegenteil zu beweisen (AZ 8 O 1454/15). Damit muss sie dem Kläger den Schaden ersetzen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Mehr Sicher­heit beim Online-Banking

Um sich vor Phishing zu schützen, sollten Sie nicht auf vermeintlich echte E-Mails Ihrer Bank reagieren und darin enthaltenen Links öffnen, die Sie zur Eingabe Ihrer Daten auffordern. Wenn Sie Zweifel an der Echtheit solcher Benachrichtigungen haben, sollten Sie direkt bei Ihrer Bank nachfragen. Beenden Sie eine Sitzung beim Online-Banking immer durch eine Abmeldung und kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Kontostand und Ihre Kontobewegungen auf Buchungen, die Sie nicht autorisiert haben.

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