24. Februar 2015, 12:22 Uhr
Harte Kritik Studie: Neue Facebook-Richtlinie verstößt gegen EU-Recht
Die neue Facebook-Datenschutzrichtlinie verstößt laut einer von der belgischen Datenschutzbehörde beauftragten Studie gegen geltendes EU-Recht. Die Verfasser der Studie bemängeln unter anderem, dass die Privatsphäre-Einstellungen des sozialen Netzwerkes viel zu aufwendig seien, berichtet "Focus". Die Studie wurde vom Institut für Studien zu Medien, Information und Telekommunikation der Freien Universität Brüssel sowie vom Interdisciplinary Centre for Law & Information and Communication Technology der KU erstellt.
Sie brauchen Unterstützung bei dem Schutz Ihrer Daten? Wir beraten Sie gern! >>
"Um es klar zu sagen: Die 2015 eingeführten Änderungen sind nicht tief greifend. Die meisten neuen Richtlinien und Bedingungen sind einfach nur alte Praktiken, die klarer formuliert wurden. Unsere Analyse zeigt allerdings, dass Facebook in Unvereinbarkeit mit europäischen Gesetzen handelt", zitiert die Branchen-Seite "ZDnet" aus der Studie. Die Privatsphäre-Einstellungen seien zu kompliziert. Um den Ansprüchen an den Datenschutz gerecht zu werden, müssen laut Studie zu viele Änderungen durch den User selbst vorgenommen werden.
Die Studie zur neuen Facebook-Richtlinie kritisiert auch andere Aspekte – etwa den Umgang mit Anzeigen. So wird beispielsweise moniert, dass Nutzer zu wenig Einfluss auf die Verwendung ihres Namens für Werbung oder ihrer Standortdaten haben. Es bleiben viele Fragen offen: Was passiert mit der Sammlung von Daten? Wer sind Drittanbieter und andere Partner, die in der Datenverwendungsrichtlinie erwähnt werden? Was ist mit der Nutzung von Bildern für Werbezwecke gemeint? Im Bericht der an der Studie beteiligten Universitäten heißt es: "Nutzer erhalten keine adäquaten Informationen."
Unklar ist, ob die Studie nun zu einem Ermittlungsverfahren gegen Facebook führt oder welche anderen möglichen Auswirkungen sich daraus für den Social-Media-Giganten ergeben.
Bitte lesen Sie zu dem Inhalt auch unsere Rechtshinweise.