2. Juni 2015, 11:46 Uhr
Raucher-Klage Urteil in Kanada: Tabakhersteller müssen Schadensersatz in Milliardenhöhe zahlen
Großer Erfolg für eine ganze Klägerschar: Mehr als eine Million Raucher verklagten drei internationale Tabakhersteller aus Kanada erfolgreich auf Schadensersatz in zweistelliger Milliardenhöhe. Anlass der Klage: Die Betroffenen machen die Konzerne für ihre Nikotinsucht sowie Krankheiten wie Lungen- und Kehlkopfkrebs verantwortlich, berichtet das "Handelsblatt". Teilweise hatten die Kläger bereits in den Sechzigerjahren mit dem Rauchen angefangen – sie warfen den Unternehmen vor, sie nicht ordentlich über die Gefahren des Rauchens informiert zu haben. Darüber hinaus hätten die Konzerne sie mit Werbung zum Tabakkonsum verführt. Werden Forderungen nach Schadensersatz dringlich, ist es hilfreich, einen Privat-Rechtsschutz in der Hinterhand zu haben.
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Mit dem Anfang Juni 2015 ergangenen Urteil des obersten Gerichtshofs der kanadischen Provinz Québec findet ein 17 Jahre andauernder Rechtsstreit endlich ein Ende. Die Tabakhersteller Imperial Tobacco, Rothmans Benson & Hedges und JTI-Mac Donald müssen an die klagenden Raucher Schadensersatz in Höhe von 15,5 Milliarden kanadischen Dollar zahlen, entschied das Gericht. Umgerechnet beträgt die Entschädigungssumme etwa 11,3 Milliarden Euro und geht als die höchste Schadensersatzsumme, die jemals in Kanada verhängt wurde, in die Rechtsgeschichte ein.
Die Richter stellten Verstöße gegen "die allgemeine Pflicht, anderen nicht zu schaden" sowie gegen die Pflicht, "seine Kunden über Risiken und Gefahren seiner Produkte aufzuklären" fest und befanden die Tabakhersteller damit für schuldig. Die Konzerne kündigten Berufung gegen das Urteil an.
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