Weihnachtsbaum entsorgen: So geht's ohne rechtlichen Ärger © iStock.com/Tyler Tomasek

22. Dezember 2022, 9:08 Uhr

So geht’s richtig Weih­nachts­baum entsorgen: So geht's ohne recht­li­chen Ärger

So traurig es für Weihnachtsfans auch sein mag: Irgendwann muss jeder Haushalt seinen Weihnachtsbaum entsorgen. Dabei darfst du den Baum jedoch nicht, wie in manchem Werbefilm suggeriert, einfach aus dem Fenster auf die Straße werfen. Welche Möglichkeiten du hast, deinen ausgedienten Weihnachtsbaum loszuwerden, erfährst du hier.

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Weih­nachts­baum entsorgen: Einfach per Abholservice

Viele Gemeinden bieten ihren Bürgern einen Abholservice nach Weihnachten. In manchen größeren Städten, beispielsweise Berlin, München oder Nürnberg, gibt es spezielle Sammelstellen für Weihnachtsbäume, die hier zu festgelegten Terminen abgeholt werden.

Andernorts gibt es Sondertermine der Müllabfuhr, zu denen die Christbäume direkt an der Straße vor den Wohnhäusern abgeholt werden. Ab wann dein Weihnachtsbaum frühestens dort stehen darf und wann er von öffentlicher Stelle abgeholt wird, erfährst du im Müllabfuhrkalender oder auf der Website des für deinen Ort zuständigen Entsorgungsunternehmens.

Wenn du dir nicht sicher bist, wie in deiner Stadt mit alten Weihnachtsbäumen verfahren wird, informiere dich im Zweifel am besten bei deiner Gemeindeverwaltung darüber, wie du deinen Christbaum entsorgen kannst.

INFO

Weih­nachts­baum vor dem Entsorgen unbedingt abschmücken

Den Christbaum vor der Entsorgung abzuschmücken, ist im Grunde selbstverständlich – Glaskugeln, Baumschmuck und Lichterkette werden sorgfältig zurück in ihre Kiste gepackt. Aber auch Lamettareste, Kunstschnee oder die an Silvester beliebten Papierluftschlangen müssen entfernt werden, damit der Baum in der Kompostierungsanlage verarbeitet werden kann. Bäume, die noch in irgendeiner Form geschmückt sind, werden nicht vom Entsorgungsunternehmen mitgenommen.

Abhol­ter­min verpasst? Das kannst du jetzt tun

Es kann durchaus passieren, dass der Abholtermin für Weihnachtsbäume im Alltagsstress völlig an dir vorübergegangen ist und der Christbaum noch immer im Wohnzimmer steht. Dort muss er aber nicht bis zum nächsten Weihnachten bleiben: Wertstoffhöfe nehmen Weihnachtsbäume üblicherweise kostenfrei entgegen. Du solltest allerdings im Vorfeld die Öffnungszeiten prüfen und – besonders in ländlicheren Gegenden – telefonisch anfragen, ob Christbäume von deinem Wertstoffhof angenommen werden und ob gegebenenfalls eine Abgabegebühr fällig wird.

Manche Gemeinden erlauben es, einen kleinen oder zerlegten Weihnachtsbaum im Biomüll zu entsorgen. Frag dazu aber vorher bei deiner Stadtverwaltung nach, denn andernorts gelten die Stämme und Äste als ungeeignet zur Vergärung in der Anlage.

Mülltonne mit Geschenkpapier, Biotonne mit Tannenbaum
© iStock.com/ClarkandCompany

Weih­nachts­baum nicht im Wald entsorgen

Wenn du deinen alten Christbaum einfach im Wald ablegst, begehst du eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeldern geahndet wird. Je nach Bundesland werden abhängig vom konkreten Ablageort für einen so entsorgten Weihnachtsbaum zwischen fünf und 300 Euro fällig, bei mehreren Bäumen zwischen 50 und 500 Euro. Es handelt sich nämlich um illegale Müllentsorgung, da Nadelbäume zu langsam verrotten, um kurzfristig einen Beitrag zur Humusbildung zu leisten. Außerdem sind Weihnachtsbäume häufig mit Chemikalien behandelt, sodass sie der Tier- und Pflanzenwelt schaden können.

Auch der Radweg vor deinem Wohnhaus ist nicht als letzte Ruhestätte für deinen Christbaum zu empfehlen: Da die Ablage hier eine Verkehrsgefährdung darstellt, wird sie nicht nur mit dem normalen Bußgeld für illegale Müllentsorgung geahndet, sondern zusätzlich mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg.

INFO

Wohin mit dem künst­li­chen Weihnachtsbaum?

In vielen Wohnzimmern steht keine im Wald geschlagene Tanne, sondern ein künstlicher Weihnachtsbaum. Entsorgen musst du diesen nach Weihnachten nicht zwingend – schließlich kannst du ihn bis zum nächsten Jahr einfach im Keller oder auf dem Dachboden verstauen. Ist er jedoch alt und unansehnlich geworden, darfst du ihn nicht einfach in den gewöhnlichen Hausplastikmüll werfen: Der Gelbe Sack oder die Gelbe Tonne sind nämlich nur für Verpackungsmüll gedacht. Du kannst deinen Kunststoffweihnachtsbaum allerdings beim Wertstoffhof abgeben oder als Sperrmüll abholen lassen.

Alter­na­ti­ven zur Entsorgung

Wenn du deinen Weihnachtsbaum nicht in die Hände der Müllabfuhr geben möchtest, kannst du ihn auch selbst weiterverwerten. Die Zweige eignen sich beispielsweise bestens als Frostschutz für Pflanzen, können aber auch als Grabschmuck auf dem Friedhof verwendet werden. Außerdem sorgen Tannenzweige zwischen einzelnen Kompostschichten für gute Belüftung; dafür musst du allerdings auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Zweigen und Kompost achten.

Auch das Verfeuern ist eine gute Alternative zur Entsorgung: Wenn du einen Kachelofen oder Kamin zu Hause hast, kannst du den Weihnachtsbaum zersägen und verfeuern, sobald das Holz trocken genug ist. Vorher solltest du dich im Zweifel bei deinem Schornsteinfeger darüber informieren, ob die Abzugsrohre deines Ofens dafür geeignet sind. Achtung: Das Verbrennen von Weihnachtsbäumen im eigenen Garten, der Feuertonne oder im Freien ist in den meisten Gemeinden verboten.

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