27. Juli 2023, 10:31 Uhr
Achtung: Das wird teuer Hund aus dem Ausland mitbringen: Das musst du wissen
Darf man Hunde aus dem Ausland mit nach Deutschland bringen? Ob in Spanien, Italien oder in der Türkei – viele verlieren im Urlaub ihr Herz an einen Vierbeiner und möchten die Tiere aus dem Ausland adoptieren. Welche gesetzlichen Regelungen dabei zu beachten sind, erfährst du in diesem Artikel.
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Haustier aus dem Ausland ein neues Zuhause schenken: Voraussetzungen
Möchtest du einen Hund aus dem Ausland nach Deutschland mitbringen, musst du dich bei der Einfuhr der Tiere an bestimmte Gesetze halten. Dabei gelten sowohl innerhalb der EU-Mitgliedstaaten als auch bei Nicht-EU-Ländern, sogenannten Drittländern, die folgenden Verordnungen über die Verbringung von Heimtieren zu anderen als zu Handelszwecken:
- Verordnung (EU) Nr. 576/2013
- Durchführungsverordnung (EU) Nr. 577/2013
Diese EU-Verordnungen schreiben vor, dass das jeweilige Tier mindestens 30 Tage vor Abreise gegen Tollwut geimpft worden sein muss – gleichzeitig darf die Tollwutimpfung nicht mehr als zwölf Monate zurückliegen.
Beachte hierbei unbedingt, dass Welpen eine Tollwutimpfung erst ab einem Alter von zwölf Wochen erhalten dürfen. Der Impfschutz ist in der Regel innerhalb von drei Wochen erreicht – so kann ein Jungtier erst ab 15 Wochen eingeführt werden.
Zudem sollte dein neues Haustier einen Mikrochip tragen. Hunde aus dem Ausland benötigen für die Reise durch Europa bis zu dir nach Hause einen Heimtierausweis: In diesem Dokument sind sowohl die Mikrochipnummer als auch die Impfangaben vermerkt.
Rechtslage in Deutschland: Behördliche Erlaubnis muss vorliegen
Das deutsche Tierschutzgesetz (TierSchG) bestimmt, dass grundsätzlich eine behördliche Erlaubnis vorliegen muss, wenn Hunde aus dem Ausland im Sinne des Auslandstierschutzes durch Tierschutzorganisationen oder Privatpersonen nach Deutschland gebracht oder vermittelt werden sollen.
Um eine solche Genehmigung zu beantragen, wendest du dich an die für dein Bundesland zuständige Veterinärbehörde beziehungsweise an einen Amtsarzt. Deutsche Tierschutzvereine können in der Regel ebenfalls weiterhelfen: So sicherst dich rechtlich ab und handelst bei der Einfuhr nach Deutschland regelkonform.
Der Kostenfaktor: Tiere aus dem Ausland adoptieren
Mit Haustieren sind immer auch Kosten verbunden – besonders dann, wenn du einen Hund aus dem Ausland nach Deutschland holst. Läuft die Vermittlung über einen Tierschutzverein, fällt üblicherweise eine Schutzgebühr an: Für Hunde aus dem Ausland können sich diese Vermittlungskosten auf bis zu 350 Euro belaufen. Auch die Hundesteuer solltest du nicht vergessen – dabei spielt es keine Rolle, ob du ein Tier aus dem Ausland nach Deutschland holst oder hierzulande adoptierst. Möglicherweise benötigt das Tier zudem ein spezielles Training, da die Verhältnisse, in denen der Hund im Ausland aufgewachsen ist, je nach Land stark variieren können.
Hunde aus dem Ausland: Gefährlich eingestufte Hunderassen
Wenn du dich für einen Hund aus dem Ausland entscheidest, sollte dir bewusst sein, dass gewisse Rassen als gefährlich eingestuft sind und deshalb nicht nach Deutschland gebracht werden dürfen. Eine Übersicht, welche Rassen von dem Verbot betroffen sind, findest du auf der Homepage des deutschen Zolls. Hältst du dich nicht an die Einfuhrbestimmungen, oder werden Hunde gar illegal eingeführt, können erhebliche Konsequenzen und Strafen drohen.
Bist du unsicher, ob es sich bei dem Hund, den du adoptieren möchten, um eine gefährliche Rasse handelt oder bestehen andere Unsicherheiten, kann das für deinen Wohnsitz zuständige Ordnungsamt weiterhelfen. Ebenfalls hast du die Möglichkeit bei der Zentrale Auskunft Zoll nachzufragen. So bist du garantiert auf der sicheren Seite.
Du hast noch mehr Fragen rund um deinen liebsten Vierbeiner? Hier erfährst du, welche Haustiere in Mietwohnungen erlaubt sind und ob du einen Hund mit ins Büro nehmen darfst.
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