Planschbecken auf dem Balkon: So ist es erlaubt. © iStock.com/ChristopherBernard

13. Juni 2023, 14:46 Uhr

Darf ich eigentlich? Plansch­be­cken auf dem Balkon: So ist es erlaubt

Ein Planschbecken auf dem Balkon ist für Familien ohne eigenen Garten eine angenehme Möglichkeit zur Abkühlung an heißen Tagen. Damit das ausgelassene Planschen über den Köpfen der Nachbarn jedoch keinen Streit nach sich zieht, solltest du einige Punkte beachten. Hier liest du, was erlaubt ist.

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Darf ich ein Plansch­be­cken auf den Balkon stellen?

Ja. Grundsätzlich ist bei Häusern und Wohnungen mit Balkon ein Planschbecken auf selbigem erlaubt. Es sei denn, der Mietvertrag und die Hausordnung verbieten das ausdrücklich. Auch wichtig bei einem Planschbecken auf dem Balkon: die Statik. Ist das befüllte Becken zu schwer, kann sein Gewicht den Balkon beschädigen.

Sogar ein Zusammenbruch ist dann möglich. So wie 2019 in Stuttgart, als ein vorspringender Balkon mit einem Planschbecken einstürzte und dabei mehrere Menschen verletzt wurden. Nach Angaben der Polizei war das volle Becken mit drei Metern Durchmesser und 70 Zentimetern Höhe vermutlich zu schwer für die Holzkonstruktion.

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Knackpunkt beim Gewicht ist die sogenannte Traglast. Sie gibt an, wie viel ein Balkon aushalten kann. Das ist in DIN EN 1991-1-1:2010-12 in Verbindung mit DIN EN 1991-1-1/NA:2010-12 geregelt. Demnach müssen Balkone zwischen 400 und 500 Kilogramm pro Quadratmeter tragen können. Das gilt unabhängig von der jeweiligen Bauweise und dem verwendeten Material. Am besten erkundigst du dich beim Vermieter oder bei der Hausverwaltung über die Belastungsfähigkeit, bevor du ein Planschbecken auf den Balkon stellst.

Ein handelsübliches, befülltes Planschbecken mit etwa einem Meter Durchmesser und einer Wandhöhe von 20 Zentimetern unterschreitet die Traglast zwar erheblich. Und es sollte auch mit einigen kleinen Kindern darin kein Problem für die Statik eines intakten Balkons sein. Aber Vorsicht, wenn sich mehrere – deutlich schwerere – Erwachsene darin abkühlen wollen!

Übrigens: Auch ein Pool ist auf dem Balkon grundsätzlich erlaubt. Vorausgesetzt, du hältst dich an die oben genannten Regeln, die sinngemäß auch hierfür gelten.

Das Plansch­be­cken auf dem Balkon richtig entleeren

Neben dem Gewicht ist das Wasser ein gewisser Risikofaktor. Das zeigt sich vor allem, wenn du das Planschbecken auf dem Balkon entleeren willst. Wohin mit dem Wasser? Es über die Dachrinne abzulassen, ist zwar naheliegend, aber manchmal auch heikel.

Denn der Inhalt des Planschbeckens gilt als Brauchwasser. Die Dachrinne ist jedoch für Regenwasser gedacht. Bei Systemen, die beides trennen, kann das problematisch sein. Nicht zuletzt dann, wenn sich andere Hausbewohner an der Praxis stören und dich der Hausverwaltung melden. Um so etwas auszuschließen, ist es ratsam, das Wasser mittels einer Pumpe in ein Gefäß umzufüllen und anschließend beispielsweise über Badewanne oder Toilette zu entsorgen.

Streit mit den Nachbarn kann es überdies geben, falls Wasser aus dem Planschbecken von deinem Balkon zu diesen herunterläuft. Das müssen sie nicht hinnehmen: Sie könnten von dir sogar Schadensersatz verlangen, wenn durch das Wasser etwas beschädigt wird.

Zu beachten ist auch, dass ausfließendes Wasser möglicherweise durch Ritzen in das Mauerwerk des Hauses dringt und die Bausubstanz angreift. Um das Planschbecken vor möglichen Lecks zu schützen, solltest du es auf einer stabilen Unterlage oder dicken Folie platzieren.

Ein Sandkasten mit Spielzeug im Sand
© iStock.com/greg801

Ist ein Sand­kas­ten auf dem Balkon erlaubt?

Auch hier lautet die Antwort: Ja. Grundsätzlich gelten dafür die gleichen Regeln wie für ein Planschbecken oder einen Pool auf dem Balkon. Du musst also darauf achten, dass er nicht von Vermieterseite oder per Hausordnung verboten und auch nicht zu schwer ist.

Ist der Balkon nicht überdacht, kann Regenwasser in den Sandkasten gelangen. Bleibt es darin stehen, bringt es den Sand womöglich zum Faulen. Damit es ablaufen kann, solltest du den Sandkasten erhöht aufstellen und ein Ablaufventil anbringen. Einfacher ist es jedoch, den Sandkasten mit einem Deckel oder einer Folie abzudecken, sodass kein Wasser von oben eindringen kann.

Kin­der­lärm: Dürfen Kinder auf dem Balkon toben?

Wenn das Spielen im Planschbecken richtig Spaß macht, kann es dabei natürlich auch einmal lauter werden. Vor allem im Sommer stößt Kinderlärm nicht überall auf Verständnis, wenn viele Fenster geöffnet sind und die Nachbarn auf dem Balkon in Ruhe die Nachmittagssonne genießen möchten. Zwar muss der natürliche Spieltrieb von Kindern – inklusive Schreien und Lachen – bis zu einem gewissen Maß hingenommen werden. Und auch das Spielen auf dem Balkon ist erlaubt. Um Streit mit den Nachbarn zu vermeiden, solltest du aber darauf achten, dass es dabei nicht unverhältnismäßig laut zugeht.

FAZIT
  • Ein Plansch­be­cken auf dem Balkon ist grund­sätz­lich erlaubt, sofern es nicht seitens des Ver­mie­ters oder in der Haus­ord­nung verboten ist. Das gilt auch für Pools und Sandkästen.
  • Die Statik bezie­hungs­wei­se die Traglast des Balkons müssen in jedem Fall beachtet werden.
  • Die Ent­sor­gung des Wassers über die Dachrinne ist nicht überall erlaubt.
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